Ehrenvorsitzender Krumm spendet Stenostop-Uhr

Günther Krumm, Ehrenvorsitzender unseres Stenografenvereins, hat am vergangenen Wochenende seine Stenostop-Stoppuhr der stenografischen Sammlung gespendet. Sichtlich erfreut hat Jascha-Alexander Koch die schmucke Rarität entgegengenommen. „Diese Uhr hat bereits meinem Vater gehört und er hat sie wohl auch im Unterricht genutzt. Ich habe die Uhr dann schließlich von ihm bekommen“, erzählt Herr Krumm zu der Geschichte dieser Uhr.

(v.l.n.r.: Jascha-Alexander Koch, Ehrenvorsitzender Günther Krumm)


Die sogenannte „Stenostop“ von Dr. Aloys Kennerknecht wurde von der weltweit bekannten und hoch geschätzten Stoppuhren-Firma Hanhart (aus Schwenningen bzw. Gütenbach) produziert. Die Firma Hanhart hat im Laufe ihrer Geschichte einige Spezialstoppuhren auf den Markt gebracht; darunter auch Kuriositäten wie Stoppuhren zur Messung der Atemfrequenz, der Länge abgelaufener Meter von Filmrollen und eben die Spezialstoppuhr „Stenostop“ für exakte Diktate bei Übungsdiktaten im Stenografieunterricht.

Um Diktate in verschiedenen Geschwindigkeiten zu geben, hat die Uhr spezielle Markierungen und zusätzliche Zahlen auf dem Ziffernblatt. „Diese Uhr kam bereits 1958 auf den Markt und ist immerhin fast 50 Jahre bis 2007 von der Firma Hanhart vertrieben worden“, erklärt Jascha-Alexander Koch, Vorstandsmitglied des Vereins. „Bei dieser Uhr von Herrn Krumm lässt sich sogar eine zeitliche Einordnung relativ genau vornehmen. Dem Ziffernblatt fehlen noch einige Markierungen, die bereits 1963 schon auf den Uhren zu finden sind. Außerdem weisen die Uhren vor 1959 wiederum eine andere Anordnung der Start-/Stopp-Knöpfe auf. Die Uhr muss also ziemlich genau aus dem Bereich von 1960 bis 1962 stammen. Diese vorliegende Ausführung – die sich übrigens in einem hervorragenden Zustand befindet – war mir persönlich bisher auch tatsächlich noch nicht bekannt.“

Stenostop-Diktatstoppuhr der Firma Hanhart (ca. 1960-1962)

Trotz ihrer gut 55 Jahren läuft die Uhr noch tadellos und die Zeiger tickern zuverlässig über das Spezialziffernblatt. „Für einen Anfänger beim Diktieren war diese Uhr eine besondere Herausforderung, da das Ziffernblatt keineswegs leicht zu überblicken ist – für geübte Ansager hingegen war die Uhr ein äußerst nützliches Mittel für hoch genaue Ansagen“, beurteilt Jascha-Alexander Koch. „Bei diesem Exemplar ist sehr interessant, dass sie geöffnet worden sein muss, um einige der bei diesem Modell noch fehlenden Markierungen im Ziffernblatt mit einem Bleistift zu ergänzen. Genau diese Markierungen sind ab ca. 1962 schon standardmäßig mitgeliefert worden.“

Somit ist diese Uhr ein besonderes Zeugnis unserer Vereinsgeschichte, da bereits der Vater von Günther Krumm, Georg Krumm, ein höchst engagiertes Mitglied unseres Vereins war. Es gilt Herrn Günther Krumm aufrichtiger Dank, dass er die Uhr nun weitergibt, um sie der Nachwelt zu erhalten.